aktualisiert: 29.10.2018 / hg

Unsere Gäste im Juli 2017:

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unsere Gäste im April 2017  (Teil 2)

unsere Gäste im ?? 2017

 

 

Roland und Brigitte

             vom 8. - 18. Juli 2017 zwischen Mescherin und Potsdam

 
 

 

 

Auf dem Rückweg von der Peene und dem Stettiner Haff erwarteten wir am 8 Juli in Mescherin unsere nächsten Gäste Brigitte und Roland. Sie kamen mit dem Zug aus der Schweiz und stiegen im Bahnhof Tantow aus. Nun liegt dieser Ort knapp 8 km vom Schiffliegeplatz entfernt. Kein Bus! und 8 km Koffer rollen wäre ein ganzes Stück Arbeit so zu Beginn von Erholungsferien. Zum Glück half uns der Hafenverantwortliche von Mescherin, Herr Menanteau, mit seinem Auto das Problem lösen und brachte die beiden vom Bahnhof zum Schiff. Herzliches Wiedersehen!

 
 

 

 

Bereits am folgenden Tag legten wir die Leinen los und fuhren bei schönstem Wetter über die Westoder und die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstrasse nach Oderberg, wo wir im Gartenrestaurant der Marina Oderberg ein für Augen, Gaumen und Magen herrliches Abendessen geniessen konnten.

 

 

Fischfilets auf Gemüsebeet mit Bratkartoffeln und eine Crèpe mit Vanilleeis und Früchten: überzeugend, nicht wahr?

 

 

In der Marina konnten wir für unsere Gäste Fahrräder ausleihen und am Folgetag eine rund 20 km weite Radtour zum Schiffshebewerk Niederfinow unternehmen. Unterwegs erspähten wir in diesem Natur pur - Gebiet des Oderbruchs in gehöriger Ferne einige Kraniche auf dem Feld. Doch noch bevor wir das Schiffhebewerk Niedefinow erreichten, zwangen und dunkelschwarze Wolken zur Umkehr und noch bevor wir Oderberg und unser Schiff wieder erreicht hatte, schüttete es aus Kübeln. Wir waren bis ins Innerste völlig durchnässt und heilfroh, im Schiff wieder in trockene Kleider schlüpfen zu können.

 

 

 
 

Das Schiffshebewerk erlebten wir dennoch - am anschliessenden Fahrtag - vom Wasser und vom Schiff aus. Zusammen mit Ausflugsschiffen und vielen Sportbooten konnten wir nach nicht allzu langer Wartezeit im Unterwasser in den 82 Meter langen Hebetrog einfahren, welcher mit uns die Talstufe von 60 Metern Höhenunterschied überwand.

 
 

Von Innen sind die 13'800 Tonnen Stahl deutlich zu sehen, die in den Jahren 1927 bis 1934 hier verbaut worden waren. Glücklicherweise eine Baustelle, die nicht durch die Weltwirtschaftskrise von 1929 unvollendet zum Erliegen kam.

 

Am Pfeilende ist das obere Ausgangstor, 9,5 Meter breit, zu erkennen. Da müssen wir nach rund 5 Minuten Hebezeit durch !

 

Über 128 zuoberst im Gerüst angebrachte Rollen halten 256 Drahtseile von 56 mm Durchmesser den Trog mit den insgesamt 4'300 Tonnen schweren Gegengewichten in Form von Betonblöcken im Gleichgewicht.

 

4 Elektromotoren mit je 55 kW Leistung bewegen den Trog ruckelfrei auf und ab.

Eine extrem Wasser sparende Lösung.

 
 

Nichts war mehr vom Gewitter des Vortages zu sehen. Das Wasser im Kanal war klar und warm. Es lud zum Bade. Die Stimmung war

fröhlich und locker. Das gefiel auch einem Admiral-Schmetterling, der sich friedlich an Deck niederliess.

 
 

Brigitte filzte unterwegs auf der Schiffsterrasse schön maserierte Steine. Endlich einmal genügend Zeit und ein warmes Wetter, dass man mit Seifenwasser lustvoll um sich spritzen konnte und kein Parkettboden Schaden davon trug.

Das Resultat lässt sich sehen. In einzelnen Steinen sind Rasseln für Kleinkinder eingebaut. Andere enthalten fein duftende Seifen im Kern. Ein Geschenk? Wieder andere bieten sich als Stecknadelkissen an.

 
 

Am 12. Juli kamen wir - nach kurzem, heftigen Regenguss an der Schleuse Lehnitz - wohlbehalten und schon wieder trocken im Schlosshafen von Oranienburg an. Auf seinem ersten Erkundungsgang durch die Stadt entdeckte Roland eine Metzgerei und brachte ein grosses, zartes Rossfilet mit. Damit war das Abendmenü klar und der Grill konnte in Aktion treten. Es war ein Traum von einem Stück Fleisch. Bernadette lieferte dazu frisch gekochte Auberginen; ihrerseits ein Gaumenschmaus. Jedenfalls genau die richtige Vorbereitung für den nächsten Tag mit Schlossführung und Lustwandeln im Schlossgarten von Oranienburg.

 
 

Die Herrinnen von Schloss Oranienburg waren fleissige Sammlerinnen exotischer Gegenstände wie Porzellan aus China. Gar mancher Handwerksmeister zierte sich nicht, das passende, üppig verzierte Gestell dazu zu liefern.

Resultat: Kunst in Kunst.

Ein ganzer Saal mit Porzellan ist nur noch in Teilen zu sehen. Die ursprüngliche Gesamtheit wird mit Grafik auf den Tapeten angedeutet. Wirklich beeindruckend !

 
   
 

So schön kann Entspannung im Schlossgarten sein. Unterdessen bemühen sich die Damen um Fitness ....

 
 

 

 

..... und eine still vor sich hin blühende Seerose im nebenliegenden Wassergraben findet die Aufmerksamkeit des Fotografen.

 
 

 
 

Verspielte Gartengestalter und Gartenbesucher mit Kunst im Garten.

 
 

 
 

Von Oranienburg aus war es nur noch eine kurze, landschaftlich abwechslungsreiche Schiffsreise bis Spandau, wo uns auf dem Turm der Zitadelle eine prächtige Rundsicht erwartete und unten im Innenhof eine willkommene Erfrischung.

 
   
 

Als am folgenden Tag, dem 15. Juli, nach einer gut dreistündigen Fahrt über die Havel das Hans-Otto-Theater in Sicht kam, wussten wir, dass wir nur noch um die Ecke biegen mussten, um am Ziel - in der Marina am Tiefen See in Potsdam - anzukommen. Hier sollte unser Schiff im restlichen Juli und im August liegen bleiben, während wir einen ganzen Monat lang Schweden besuchten. Doch noch war unser Gästeprogramm nicht zu Ende. Zum Empfang in der Marina gab es gleich ein Fest mit "Stecklfisch" vom Holzkohlenfeuer, eine Spezialität ! ... natürlich nicht nur wegen uns.

 
   
 

Die Gunst der Stunde nutzend, besuchten wir am nächsten Tag - auch für uns erstmalig - das Innere von Schloss Babelsberg, welches im Rahmen einer sommerlichen Sonderausstellung zu Ehren des Gartenarchitekten Hermann Fürst von Pückler-Muskau zugänglich war. Die abgeschlossene Aussensanierung und die Fertigstellung des umliegenden Parks und Gartens nahm die Stiftung Preussischer Schlösser und Gärten zum Anlass, die Öffentlichkeit über den Arbeitsfortschritt zu informieren. Ab Herbst 2017 war das Schloss für die weitere Innensanierung dann nicht mehr zugänglich.

 
 

 
 

 
 

Der Blick vom zentralen Saal im Schloss über die Gartenterrasse und den Park auf den Tiefen See und die Glienicker Brücke mit dahinter liegendem Jungfernsee. Der blaue Hyazinth-Ara war das Symbol der Ausstellung. Der Fürst liebte Papageien und schenkte seiner Babelsberger Auftraggeberin, der späteren Kaiserin Augusta, einen solchen Ara. Er selbst wusste sich mit diesen schillernden, aus den tropischen Gefilden Südamerikas stammenden Vögeln fabelhaft zu inszenieren.

Der Rückweg zum Hafen führte uns beim kleinen Schloss vorbei, just zur Zvieri-Zeit. Wie gut die frisch gebackenen Torten zum fein gerösteten Kaffee mélange wieder schmeckten.

 
 

 
 

Mit einer Radrundreise durch und um den Park Sanssouci, vorbei am Chinesischen Pavillon, dem rechtzeitigen kulinarischen Zwischenhalt im Drachenhaus und mit einem Besuch beim Marmorpalais in den neuen Gärten rundeten unsere Gäste ihre zehntägige Ferienreise ab. Zum Glück liess sich so manches mit dem Fotoapparat festhalten, sonst wären wohl die vielen kleinen Details dieser spannenden gemeinsamen Tage bereits dem "grossen Vergessen" anheimgefallen. Am 18. Juli brachte die Bahn Roland und Brigitte wieder heil und ganz in die Schweiz und an ihren Wohnort zurück.

 
     

 

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